Der Kauf
Die Vebeg bot nichts vernünftiges zum Verkauf an.
Im Frühjahr 2011 wurde
dann eine Rundfahrt durchs Rheinland bis in die Niederlande unternommen zu
den verschiedensten Händlern, die sich alle reichhaltig mit den Unimogs der
BW und in gewünschter Sani Ausführung eingedeckt hatten.
Es waren wohl eine Menge von der Bundeswehr verkauft worden und so standen etliche gute
U 1300L und besonders auch einige mit dem 100 KW Turbo-Motor und dem
verstärkten Getriebe zum Verkauf an.
Auch die Preise waren jetzt im Winter
günstig.
Ich fand einen, der alles das hatte was ich wollte und er lag im
EK noch ein Stück unter 15.000 Euro.
Eine gründliche Durchsicht ergab:
Vor fünf Jahren Werksüberholung bei Mercedes, neue Spurstangen, Bremsleitungen und
etliches anderes, wo sogar noch die Ersatzteilaufkleber drauf waren.
Also rote Nummer besorgt,
Probe gefahren und gekauft.
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Der
Unimog der BW
Angekommen an seinem neuem Standort.
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Nun konnte der Aufbau zum Wohnmobil beginnen.
Bevor ich die Planung des Ausbaus startete war die
erste Frage die sich mir stellte,
Was will ich wirklich bereisen?
Eine Fahrt um die Welt?
Von Europa nach Südafrika?
Meine Anforderungen waren:
Zwei bis drei Monate Reisen in
Skandinavien, Osteuropa oder Nordafrika.
Deshalb benötige ich nicht:
Einen 1.000 Liter Dieseltank, keine 500 Liter Wasser und auch keine
Wasseraufbereitungsanlage. Denn auch in Nordafrika fand sich innerhalb von
1.000 km bisher immer eine Tanke und in den anderen Ländern sowieso.
Die zweite Frage war:
Will ich eine optimales Geländefahrzeug indem ich auch Wohnen kann?
Oder ein Wohnmobil mit dem ich auch abseits der Straße fahren kann?
Es sollte ein optimales Geländefahrzeug werden.
Keine Veränderung an der erprobten Konstruktion durch aufsetzen eines anderen
Kofferaufbaus.
Einfacher praktischer und strapazierbarer Innenausbau. Alles verschraubt,
leicht zerlegbar und keine hochwertigen Möbel die nur durch die große Hecktüre
eingesetzt werden können. Hierdurch entstand die Möglichkeit die hinteren
Türen durch einen stabilen Gitterrahmen zu ersetzten. Alles dort besser zu
isolieren und von außen die Fläche zu nutzen für Motorradträger und
Reserveradhalter.
Die Staumöglichkeiten Innen sind mit 930 Liter Volumen ausreichend. Es gibt
Leute die nie genügend Platz haben. Zumeist wird doch immer zuviel auf eine Reise mitgenommen. Wenn wir für
sechs Wochen nach Australien oder Asien reisen und dort mit dem Motorrad, Bahn
oder Auto eine Reise unternehmen, dann reichen uns 10-12 kg Gepäck im Rucksack
voll aus.
Wir reisen mit Handgepäck für sechs Wochen. Andere schleppen für 14 Tage einen
Koffer mit sich, in dem sie von der Größe wahrscheinlich mit der gesamten
Familie hausen könnten.
Meine Planung umfasste deshalb:
1.
Motorradbühne für eine Enduro hinten. Hoch genug um den Böschungswinkel nicht
zu verändern.
Ich fahr nun mal gerne Motorrad und will auch nicht um die Gegend zu erkunden
immer mit unseren UBELIX los.
2.Ein Durchgang nach vorn muss sein.
3.
Ein kleines Bad mit WC und warmer Dusche.
Damit Conny mir auch weiterhin in
der Küche dienlich ist.
4.
Küche mit Kompressorkühlschrank, Kochplatte und Spüle.
5.Ein schönes gemütliches großes Doppelbett, 135 x 210
6. Bequeme Sitzgelegenheit wo ich auch die Beine lang ausstrecken kann und ein ausreichend großer Tisch.
Wände isoliert, Fenster, Tür, Treppe, Beleuchtung, Gasversorgung, Heizung,
Elektrik, 220V 12V + 24V, Ladegerät, Konverter, sowie 2 getrennte
Wassertanks, einen nur für 100% Trinkwasser der andere für Wasser, Schränke,
Tropendach, sechs Sandbretter, Winde, Funkgerät, Navi, Dachgepäckträger und der
übliche Kram, der eben zu einem richtigen Off-road-Fahrzeug dazugehört.
Die Gesamthöhe bleibt unter 3,00 Meter (2,95) was auch für
den ADAC wichtig ist.
Der Küchentrakt wurde entsprechend niedriger gestaltet, sodass er bequem von
einen Hocker bedient werden kann. Conny ist damit zufrieden.
Das Sitzen ist überall bequem, sogar auf der Toilette und vor dem
Waschbecken. Stehen kann ich nur in den beiden geöffneten Lucken. Das reicht
fürs Anziehen.
Ansonsten sitz ich in meinem Wohnteil.
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Rückansicht
mit Reserverad und Motorradbühne.
Die Bühne steht nur ca. 65cm vor und ist abnehmbar.
Auch das Reserverad kann über die Motorradbühne
bequem abgelassen werden.
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Unter
dem Tritt zum Fahrerhausdurchgang sitzen
die beiden 12Volt Batterien für den Koffer.
Die Einstiegsleiter kann durch eine weitere Stufe verlängert
werden.
Vorteil der original Treppe ist, dass auch wenn von Innen die Tür geöffnet
wird die Treppe ausfährt.
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Sicht zum
Fahrerhaus. Eine Schiebtür verschließt den Durchgang.
Alles in leichtem wasserfestem Sperrholz gebaut.
Will ja nicht, dass bei
Überflutungen des Wohnraums Spanplatten sich auflösen.
Gummiseile haben sich hervorragend bewährt um Stühle, Lampe und alles mögliche
dauerhaft zu befestigen. Auch bei den wildesten Geländefahrten bleibt mit den
Gummis alles an seinem Platz. Spanngurte lockern sich.
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Sicht
vom Fahrerhaus nach hinten bei geöffneter Schiebtür.
Wir haben keine Türen vor den Schränken sondern nur hohe Blenden. Spart
Gewicht und wozu eigentlich Türen?
Ein paar bessere Sitze mit gutem Seitenhalt
haben wir uns auch eingebaut.
Mit Schwingsitzen hatte ich keine gute Erfahrung.
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