Da stellt sich erst
einmal die Frage: "Weshalb nehme ich einen alten BW-Unimog?"
Weil:
Diese Unimogs besitzen die solide Technik eines Mercedes-LKW.
Die BW-Unimogs, besonders der Sanka, sind (waren) preiswert zu erhalten, zumeist
mit wenig Kilometerleistung und gut gepflegt.
Diese Unimogs haben noch keine Elektronik und sind somit fast überall in der
Welt zu reparieren.
Der Unimog das beste Geländefahrzeuge dieser Größenordnung bis 7,5 t für mich ist.
Jedes Geländefahrzeug hat sein
Grenzen. Es gibt Andere, die sind größer, da kommt ein Kat vielleicht manchmal
besser durchs Gelände aber er verbraucht auch eine Menge mehr, ist nicht so
wendig, kann keine kleinen Gebirgspässe fahren, hat oft im Buschland Afrikas
kein Chance die von kleinen Fahrzeugen höhenmäßig ausgefahrenen Buschpisten zu
benutzen.
Der Unimog ist für mich das Optimale. Aus Erfahrung kann ich sagen, im Gelände
sind Landrover und Unimog gleichwertig. Aber ich kann in meinem Ubelix leben und
schlafen mit viel Komfort. Hab Kraftstoff für mehr als 1.000 km und Wasser für
2-3 Wochen. Das ist etwas was mir auf langen Reisen wichtig ist.
Erfahrungsbericht von unseren Reisen mit UBELIX.
Vorgelege Ölverlust 2011
unternahmen wir unsere erste Fahrt nach Island.
An der Fähre in Dänemark
traf ich einen anderen Unimogfahrer aus Hamburg.
Nach einem kurzen Blick auf meine
Vorderachse stellte Jan fachmännisch fest" keine Vorgelegeentlüftung?"
Ich: "Was ist das?"
Er erklärte mir, dass das Öl abwandern würde und es einen
kapitalen Schaden geben wird ohne oder mit zuwenig Öl zu fahren. Dies würde
bei einem normalen Gebrauch des Unimogs nicht geschehen. Aber das schnelle,
stundenlange Fahren auf der Autobahn erzeugt ein thermisches Problem bei der
Entlüftung was zu einem Abwandern des Öls aus den Vorgelegen führt. Ein paar Minuten
später verschwand ich unter meinem UBELIX und stellt fest, dass nach 800 km
Autobahn gut 30% des Öls nicht mehr vorhanden waren.
Durch meine Unkenntnis
hätte ich mir da einen dicken Schaden geholt. Ich denke, dass deshalb auch die
meisten Vorgelegeschäden entstanden sind. Durch Unkenntnis der technischen
Gegebenheit. Wer kommt schon auf den Gedanken, das man bei einem LKW nach
3000 Km kein Öl mehr in einem Antriebsgehäuse hat?
Ab jetzt hieß es
regelmäßig prüfen und nachfüllen.
Zu Hause angekommen wurde dann erst mal
eine
Vorgelegeentlüftung angebaut, die das
Problem beseitigte.
Ölwechsel nehme ich heute sicherheitshalber alle
15.000 km vor. Das Öl ist in den Vorgelegen stark beansprucht besonders bei
langen Autobahnfahrten.
Als Öl verwende ich:
GL5 Hypoid 75W90
Luftdruckaufschlag bei Fahrt mit Allradantrieb.
Luftdruck wird in die Gehäuse eingeleitet
um das Eindringen von Wasser durch Überdruck zu vermeiden.
Beim Einschalten des Allradantriebe beim BW-Unimog 1300L wird automatisch
ein Luftdruck von ca. 0,5 bar auf Getriebe, Achsen, Vorgelege und auf die
Hauptscheinwerfer gebracht.
Dies hat den Zweck das bei Wasserdurchfahrten kein Wasser in diese Teile
gelangen kann.
Beim Militär geht man davon aus, dass der Soldat bei Wasserdurchfahrten
wie vorgeschrieben den Allrad benutzt. Also hat man das gekoppelt.
Doof ist nur, dass bei jedem Allrad einschalten nun der Druck
eingeschaltet ist, auch wenn ich durch die Wüste eiere.
Dort ist es mir dann auch aufgefallen, dass ich jedes Mal wenn ich den
Allrad aus schaltete, einen starken Getriebeöl-Geruch feststellte? |
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Ich
habe deshalb die Zuleitung A unterbrochen, nach Außen geführt und
dort kann ich mit einem Absperrhahn den Luftdruckaufschlag nach Wunsch
zulassen oder nicht.
Leg ich nun den Allrad ein, gibt es keinen Druckaufschlag mehr. Es sei, ich öffne den Absperrhahn.
Was aber nur notwendig wäre, wenn ich eine Wassertiefe von mehr als 50
cm durchfahre.
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Der Druckaufschlag belastet auch
die Dichtringe.
Viele habe die Vorgelege-Simmeringe undicht.
Warum?
Ich habe an keinem meiner beiden Fahrzeuge bisher undichte Simmeringe.
Darum? |
Heizung
2011 fuhren wir für mehrere Wochen nach
Island. Das Wetter war scheußlich und die Gasheizung funktionierte bei
dem starken Wind überhaupt nicht richtig. Habe danach eine Eberspächer Diesel
Warmluftheizung eingebaut.
Gas war eine Fehlentscheidung die ich aus meinem "zivilen Womo" kannte und
deshalb übernommen hatte.
Eberspächer
Warmluftheizung
Die Heizung funktioniert sehr gut. Ich hatte zuerst die Frischluftzufuhr
gewählt. Aber das war nicht das Richtige, da ich Staub und auch Dieselabgase der
Heizung selbst,
wenn der Wind ungünstig stand, von außen in die Kabine holte.
Dann hab ich die Frischluft aus der Kabine geholt. Das bringt auch den Vorteil,
das die Luft bereits Kabinentemperatur hat und nicht die der kalten Außenluft.
Sollte frische Außenluft notwendig sein, dann wird ein Fenster zusätzlich
geöffnet.
Das System funktioniert sehr gut so.
Vor allem, auch bei einem zweitägigen kräftigen Wind mit starker
Staubentwicklung am Rande der Wüste hatten wir keine Staub in der Kabine.
Etwas haderte ich Anfangs mit der Elektrik. Die
Batterie Kapazität ist 120Amp. Der
Stromverbrauch bei Licht und Heizung so um die 80 Watt. Das sollte eine Zeit
lang reichen. Aber die Heizung ist so elektronisch geregelt, dass sie sich
ausschaltet, sodass immer noch genug Kapazität in der Batterie ist um ein Auto
auch noch zu starten. Das Ergebnisse ist, dass die Heizung sich am zweiten Tag
bereits weigerte zu laufen obwohl die Batterie noch Energie im Überfluss hatte.
Ich habe jetzt die Kabinen Batterien auf 180 erhöht.
Der Kühlschrank
brauchte einfach zuviel Gas. Auch den habe ich durch einen Kompressor
Kühlschrank ersetzt. Dieser hat sich bei unserer nächsten Fahrt in die Wüste
hervorragend bewährt. Wenig Energieverbrauch und durch die zusätzlich
angebrachte 100 Watt Solarzellen kein Problem mit fehlendem Strom.
Beim Neuaufbau vom Ubelix-4 habe ich dann auch ein weiteres
Kühlschrank Manko beseitigt.
Der Kühlschrank steht fast immer auf dem Boden wie auch bei unserem
Ubelix-2 und ist überfüllt, da ja recht klein.
Möchte man etwas entnehmen, dann muss man auf die Knie und in den
Kühlschrank kriechen um das Gesuchte zu finden.
Nachteile: Ungemütlich für den Suchenden und eine lange Öffnungszeit des
Kühlschrankes.
Bei Ubelix-4 hab ich dieses Übel beseitigt.
Der Kühlschrank wurde nun hoch gesetzt und es ist einfach und schnell das
Gesuchte zu finden. |
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In dieser Höhe ist er prima zu bedienen. |
Solar auf dem Dach
Funktioniert prima, garantiert aber nicht immer volle Batterien.
Je mehr Sonne es gibt, umso schlechter funktioniert manches mal das Solar.
Die Theorie sagt, das kann nicht sein, aber die Praxis zeigt, dass wenn ich
länger in sonnig heißen Gegenden mich aufhalte, die Batterie schneller
erschöpft ist.
Der Grund dafür: Wo es heiß ist, sucht jeder sein Fahrzeug unter einem
möglichst schattigen Baum zu parken. Dort ist aber wenig Sonne.
In Afrika ist es uns mehrfach passiert, dass wir das Fahrzeug am Morgen aus
dem Schatten fahren mussten, damit die Solaranlage Sonne erhielt.
Waren die Batterien nach wenigen Stunden voll geladen, konnten wir wieder
2-3 Tage im Schatten des Baumes stehen.
Ein kleines Solarpanel, was man frei über Kabel mit dem Fahrzeug verbindet
in die Sonne stellt, ist dann eine gute Lösung.
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Wasser - Trinkwasser - Abwasser -
Wasserverbrauch
Abwasser fange ich in einem unterzuhängenden Falteimer auf, wenn es
notwendig sein sollte.
Wasser habe ich in zwei getrennten 80 Liter Kunststofftanks.
Wasserentnahmeanschluss immer von oben. Das verhindert Undichtigkeiten
Diese sind unter dem Bett in der Schräge angebracht. .
Deshalb habe ich Tanks dort eingebaut die passend abgeschrägt sind.
Diese kann man im Bootsbau erhalten.
Einer versorgt den Küchen- der andere den Badezimmerbereich.
Das Wasser für den Küchenbereich wird grundsätzlich nur mit gutem Wasser
aufgefüllt.
Freunde haben einen 200 Liter Edelstahltank sich bauen lassen.
Bei der ersten Reise gab es etliche Risse. Warum? Noch ein Nachteil. Dieser
riesige Tank wurde in den verleimten Küchenausbau verbaut. Also war es ein
riesiges Problem ihn auszubauen. Für ein Geländewohnmobil ist es sinnvoller
verschraubte Möbelelemente zu verbauen.
Ich bevorzuge Kunststofftanks aus einem Stück und lagere Sie auf
Teppischbodenreste.
Trinkwasser haben wir bisher in Afrika lieber in Kanistern oder 5
Liter Flaschen gekauft.
Da wir dann dort zeitweise so um die die 5-8 oder mehr 5 Liter Flaschen unterbringen
mussten,
haben wir uns entschlossen bei unserem neuem UBELIX-4 einen kleinen Edelstahltank
von 50 Liter im vordern Bereich einzubauen in welchen das Trinkwasser
eingefüllt werden kann.
Wasserverbrauch?
In Afrika als Trinkwasser ca. 4-5 Liter/Pers. einschließlich fürs
Kochen.
Rein als
Waschwasser für die morgendliche Toilette, ohne Duschen kommen wir mit 80 Liter
ca. 3 Wochen aus. |
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Trinkwassertank
über Druckknopf Wasserentnahme Anfänger
verbrauchen leicht das Vielfache an Wasser, was erfahrene Camper
verbrauchen.
Wüstenfüchse noch weniger! Ein Ex-Legionär
zeigt mir einmal wie man mit 1/2 Liter Wasser volle Körperpflege betreiben
kann. Es geht. |
Navigation
Die ersten beiden Fahrten hab ich in der Wüste mit einem Garmin navigiert was recht gut ging.
Aber
das Display ist einfach zu klein um beim Fahren als Fahrer die Richtung im Blick
zu behalten.
Hab mir dann ein militärisches Toughbook zugelegt.
Das aufgespielte Programm
von Oziexplorer ist simpel und erlaubt, dass man alle Karten aus dem Internet
einschließlich von Google Mape und -Earth aufladen kann in dem
gewünschten Maßstab.
Die Funktionen wie Tracks, Routen und Wegpunkte zu
erstellen sind auch vorhanden und noch einiges mehr.
Seit unsere West-Sahara Reise bin ich echt von dem Oziexplorer begeistert.
Wichtig ist für mich, dass der Ozie-explorer jede gefahrene Streck in der Karte
aufzeichnet und damit die Route jederzeit nachvollziehbar zu sehen ist.
Verzurrung
Was sich als sehr positive bemerkbar machte, war das Anbringen von Gummibändern
im Wohnraum.
Teller, Gewürze, Vorhänge, Wasserflaschen, Campingstühle und
anderes war damit gesichert.
Auch bei der wildesten Dünenfahrt gab es da keine
losen Teile, die sich verselbstständigten und durch den Wohnteil flogen.
Fenster -
Kondensation
Wir hatten uns beim Ubelix-1+2 bewusst für kleine Fenster entschieden. Zerstörten einmal
weniger die Konstruktion des Kabinenaufbaus. Haben keine zu große
Sonneneinstrahlung in warmen und kein zu großer Wärmeverlust in kalten Gebieten.
Auch aus Sicherheitsgründen sind kleine Fenster von Vorteil. Was aber auch für
mich wichtig ist, ein Fenster zu jeder Seite. Keine toten Blickwinkel.
Die beiden Schiebefenster (Ubelix-2) in der Tür und nun bei uns im Waschraum hatten wir
belassen.
Im Waschraum ist das nicht isolierte Fenster kein Problem, da der Raum durch
eine Tür abgetrennt ist vom Schlafbereich und das Fenster immer zur Belüftung
leicht geöffnet ist.
Das Schiebefenster
in der Eingangstür hat den Nachteil, dass dort das Wasser kondensiert wenn es
außen kalt ist und Personen im Wagen schlafen.
Da wird eine Menge Luftfeuchtigkeit erzeugt die entweder durch ein geöffnetes
Fenster entweicht oder kondensiert auf alles was kalt ist.
Der Fahrerraum ist
durch eine Schiebetür abgetrennt und somit haben wir keine Probleme mit
Kondensation an den Scheiben der vorderen Fahrerkabine.
Isolierung
Sehr gut bewährt hat sich die zusätzliche Verwendung von 6 mm Korkplatten besonders
im Bettbereich.
Auch wenn man z. B. an der hinteren Wand anliegt, ist diese durch den Kork
angenehm warm.
Tankkapazität
Mit den 290 Liter ( Ubelix-4 hat 360 l) bin ich bei meinen bisherigen Touren gut zurecht gekommen.
Die Kanister habe ich bis heute nicht benutzt und waren nur gut für billigen
Diesel Einkauf.
Andere Fahrzeuge mussten noch nicht tanken wenn ich nach 1000 km an der dritten
Tanke so um die 250 Liter
einfüllte.
Aber die schleppen bei einem 500 Liter Tank auch die ganze Zeit 300 kg mehr mit sich und
ich weiß nicht warum.
Ob Skandinavien, Osteuropa oder in Nordafrika, nach 1000 km ist immer eine Tanke
zu finden.
Wie gesagt ich wollte nicht durch den Tschad nach Südafrika.
Seilwinde 24V /
6t
Bisher habe ich die Winsch nicht ein einziges mal für unseren Ubelix-2
benötigt.
Aber bereits oft um andere Fahrzeuge wieder in Bewegung zu bringen.
Allerdings ist der Einsatz der Winsch wesentlich schonender für das eigene Fahrzeug, als
wenn man mit durchdrehenden Rädern versucht ein anderes Fahrzeug wieder in
Bewegung zu bringen.
Das eigene Fahrzeug steht einfach nur als Gewicht zur Verfügung und weder Motor,
Kupplung noch der Antriebsstrang werden belastet.
Bei meinem Ubelix-4 hab ich auf eine Winsch verzichtet, da sie für meinen Ubelix
nicht wirklich gebraucht werden kann.
Die Erfahrung zeigte, wenn man die Winsch einmal wirklich selbst benötigte, dann
war kein Ankerpunkt erreichbar.
Fensterabdeckungen/Tarnabdeckung
Von der Bundeswehr waren diese ungebraucht noch in meinem Unimog vorhanden.
Hatte diese nicht weiter beachtet aber im Fahrzeug belassen.
Ich erinnerte mich
dann an diese Abdeckungen als unsere Fahrerkabine in der brennenden Sonne total
aufheizte.
Ich habe die Abdeckungen dann an der Frontscheibe und an den
Seitentüren angebracht. Hatte einen enormen Effekt. Schützt vor
Sonneneinstrahlung und aufheizen aller Technik im Fahrerhaus.
Ist leicht anzubringen und zu entfernen. Urteil: Sehr Empfehlenswert da sie vor
Sonne und fremden Einblicken ins Fahrzeug schützt.
Die
Toilettenanlage - das Festbett.
Da ich mich darüber bereits ausgiebig in einem Artikel ausgelassen habe möchte
ich deshalb auf diesen verweisen.
In Kurzform . Ohne separatem Klo keine ordentliche Wohnkultur.
Mehr und
ausführlicher:
Überlegung: WC-Bad+Festbett
Der
Durchgang, die Schiebetür.
Eine Schiebetür ist am einfachsten um den
Durchgang nach vorn zu verschließen, finde ich.
Benötigt wenig Platz und schließt recht dicht.
Der höhere
Aufbau von UBELIX-2.
Als wir in 2015 unsere erste wirkliche Reise, es war eine der bisher
anspruchsvollsten Dünenfahrten zum Verlorenen See in Tunesien, mit dem neuen
verlängerten und um 20 cm höheren Aufbau unternahmen, stellte ich erfreut fest,
dass sich nichts am Fahrverhalten geändert hatte.
Auch extreme Schräglage, siehe
Video , steckte er
problemlos weg. Die vorhandene
Gewichtsverteilung
hatte sich durch veränderte Konstruktion positiv mehr nach
vorn verschoben.
Reifendruck, Luftdruck
bei Geländefahrt
'Der Luftdruck ist besonders bei Fahrten im Gelände
von großer Bedeutung. Je weniger Luftdruck umso mehr Aufstandsfläche und
somit verringerten Bodendruck haben wir. Oder anders gesagt: Mit weniger
Luft im Reifen lassen sich weiche Böden oder Sanddünen überfahren, die mit
einem normalen Luftdruck nicht zu bewältigen sind.
Oft wird der Vorteil der durch das verringern des
Reifenluftdrucks entsteht, besonders bei Neulingen, verkannt. Wichtig
ist dabei auch welche Reifen montiert sind. Nicht alle Reifen lassen
einen so geringen Luftdruck zu wie die hier aufgeführten Michelin XZL.
Hierüber sollte man sich vorher beim Reifenhersteller
erkundigen.
Ich habe auf meinen beiden Unimogs Michelin XZL
365/80 R20 montiert. (Ubelix-2 fuhr 60 000 km mit
einen Satz Reifen) Dieser Reifen lässt eine starke Herabsetzung des
Luftdrucks zu.
Der normale Luftdruck für diesen Reifen ist für die
Autobahnfahrt für meinen Unimog 2,5 bar möglich. Ich fahre aber AB mit
3,2 bar.
An dieser Tabelle ist zu sehen, dass ich den
Luftdruck bis auf 0,9 bar senken kann, bei einer dann nur noch zulässigen
Höchstgeschwindigkeit von 20 KM/h. Beachte: 2x Radlast=1x Achslast
Die hier aufgeführte Veränderung der Latschlänge in Prozent ist nicht
gleichzusetzen mit dem wirklichen erzielten Vorteil des vorwärts
Kommens. Der ist um einen wesentlichen Anteil höher, da hier noch andere
Faktoren mitwirken die einen positiven Einfluss haben.
Ich habe einmal auf einer festen Fläche bei
verschiedenen Luftdrücken meine Reifenaufstandsflächen ermittelt.
Ich habe die so genannte Latschlänge einmal festgehalten bei meinem
Fahrzeug. (Radlast ca. 1.740 kg) Ausgehend von 4,5 bar als 100% ergibt
sich dann:
Erst unter 1,5 bar wird der Reifen
wirklich „länger“. Bei Fahrten mit 1,2 bar Luftdrucks im losen
Wüstensand, besteht ein gefühlter Unterschied von mehr als 100% zu dem
normalen Luftdruck von 2,5 bar. Ein festgefahrenes Fahrzeug ist nach
ablassen des Luftdrucks um 1-1,5 bar (Max bis auf 0,8 bei Michelin XZL)
plötzlich wieder voll beweglich. Aber zu beachten ist: Irgendwo hat
jeder Boden seine Belastungsgrenze und dann steckt man auch bei niedrigsten
Luftdruck fest. Sandbleche und Schaufel sind dann die besten Helfer.
Reifenwechsel
Auf UBELIX-2, der jetzt in Namibia ist, hatte ich Michelin XZL
Reifen. Damit war ich auch ausserordentlich zufrieden.
Keinen einzigen Reifenpanne und eine Laufleistng von 65 000 Km durch Wüste,
Gebirge, Graveld Roads und Landstraßen.
Wenn Overländer sich irgendwo in der Wildniss treffen dann quatschen wir
über die Erfahrungen die jeder machte.
Die Reifen sind da bei den meisten immer ein wichtiges Thema.
Wenn ich das so bewerten darf, aus dem vernommenen, dann sind besonders
Fahrzeuge mit so um die 10 und mehr Tonnen betroffen. Da sind bei einer
Reise schon mal zwei bis sechs Reifenwechsel notwendig.
Besonders Alex traf es hart mit seinem Reifen die noch Schläuche hatten.
Woran es genau liegt kann ich nicht beurteilen. Ich fahre mit 2,5 bar vorn
und 3 bar hinten meinen Unimog und habe bisher keine Probleme gehabt bei ca.
20.000 km auf afrikanischen Strassen.
Es haben auch die Touristen mit ihren gemieteten Fahrzeugen oft
Reifenprobleme.
In Gesprächen waren dann 2-3 Reifenpanne bei 3000 km fast normal.
Festgestellt haben wir in gemeinsamen Gesprächen mit Einheimischen, dass oft
mit zu hohem Luftdruck und zu schnell gefahren wird.
Das kann man auch an besonders schönen, langen geradeaus verlaufende graveld
roads sehen. Auf einmal tauchen am Wegesrand in unregelmäßigen Abständen
zerstörte Reifen auf. Zu hoher Luftdruck, spitze Steine und zu schnelles
Fahren. Einheimische fahren zumeist in ihren Pickup 1,8 bis 2,2 bar.
Die Verleiher von den gleichen Autos mit Dachzelt haben oft 3-4 bar
aufgepumpt. Einheimische behaupteten, die Vermieter würden die alten Reifen
extra so hart aufpumpen, dann gehen die eher kaputt und es wäre nur ein
Reserverad frei. Den zweiten Reifen und jeden weiteren habe ja der Mieter zu
zahlen.
Sicherlich hätten meine alten Michelin
Reifen vom Profil her noch weitere 10 -20 000 gehalten, aber da wir von
Namibia einen mehrmonatigen Trip nördlich zum Äquator planen waren mir die
Reifen zu grenzwertig und auch zu alt.
In Windhoek habe ich dann vier neue Reifen aufgezogen.
Da Michelin Reifen in Namibia viel teuerer und schwer erhältlich sind,
habe ich mich entschieden Continental MTP 81 zu nehmen. Die
gibt es bei Continental in Windhoek in der Nobel street.
Nach den ersten 1.000 km mit den Contis habe ich folgendes festgestellt:
Der Conti lässt sich bei Schritttempo schwerer mit dem Lenkrad drehen. Denke
liegt daran das mehr Profil aufsteht.
Dafür läuft er auf Asphaltstrassen wesentlich ruhiger.
Auch habe ich bei Wellblechpisten das Gefühl, dass er angenehmer über die
Wellen läuft.
Wie er im Sand ist? kommt noch im
nächsten Jahr wenn es in die Kalahari geht.
Sandbleche
Negative Erfahrung durfte ich bei meinem ersten Einsatz von Sandblechen
mit meinem UBELIX-3 in der Wüste 2018 machen.
Steile Anfahrt mit dann 90° Dünenauffahrt. Festgefahren. Sandbleche
untergelegt. Sandblech vorn war verrutscht und die rechtwinkelige Ecke
bohrte sich in die Reifenflanke. Ergebnis ein 10mm Einstich-Riss und daraus
folgend ein Radwechsel.
Gelernt: Alle Ecken entschärft und mit einem 20mm Radius versehen. Hätte mir
auch vorher einfallen können.
Fenster
Die verbauten Fenster sind von Seitz.
Sie sind gut und stabil gebaut haben aber auch Nachteile.
Kleine Mücken können durch die nicht wirklich dichte Konstruktion auch beim
herabgelassenem Mückenschutz eindringen.
Die Scheiben verkratzen sehr schnell in unseren Geländewohnmobilen.
Obwohl wir nicht wirklich durch Buschland gefahren sind, sind die
Außenscheiben total verkratzt.
Nur die Scheiben zu ersetzen kostet das Stück 135 Euro. Damit hätte ich
aber auch nach kurzer Zeit das gleiche gehabt.
Fenster mit Glas gab es in dieser Größe nicht. Was machen?
Ich hab eine einfache Lösung durch aufkleben von Verbundglasscheiben
gefunden.
Fenster mit Glasscheiben versehen.
Klimaanlage Mehr über den Einbau hier
Ausbau Ubelix-4
Das Thema kam bei uns in Namibia auf.
Wenn wir abends noch 35° in der Wohnkabine hatten, da war kein angenehmer
Schlaf möglich.
Eine Lösung gab es da nicht außer die Hitze geduldig zu ertragen.
Beim Ubelix-4 habe ich deshalb direkt eine kleine Split-Klimaanlage
eingebaut.
Kühlung funktioniert nur wenn eine Split-Anlage eingesetzt wird.
Ein
Außengerät und ein Innengerät.
Außen bleibt die Wärme und innen kommt die Kälte an.
Anders ist es nicht
machbar. Läuft über 220V. Hab es über einen Konverter (muss aber 1000W
haben) an einer 12V 80Amp. Batterie getestet. Lief dort 45 Minuten, dann war
die Abschaltspannung von 11.5V erreicht.
Testbericht 2018 - 2019:
Hab nun bei einer Fahrt durchs Baltikum im Sommer 2018, der einfach nur heiß
war, die Anlage testen könne. Wenn es draußen 32°C und die Wohnkabine sich
innen auf 38° aufgeheizt hatte, dann dauerte es ca. 2 Stunden und die
Klimaanlage hatte die Temperatur auf ca. 28° abgesenkt. Bei einer
Außentemperatur von 32° war das dann eine recht angenehm und bereits als
kühl empfundene Temperatur. Ich bin mit der Anlage sehr zufrieden.
In 2019 in den Pyrenäen, funktioniert an jeder Campsite.
Vorteil, läuft sehr leise, von außen fast nicht hörbar
Die Sat-Antenne
Ja, ich weiß es muss
nicht sein aber es bot sich einfach an.
Eine Sat-Anlage und einen Fernseher mit zu verbauen. In meinem "zivilen"
Womo hab ich so eine Sat-Anlage die manuell einzustellen ist. Nervende
Feinmotorik ist da nötig und da hab ich nie Bock drauf die zu benutzen.
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Nimmt etwas Platz ein aber wir hatten noch den
passenden "Luftraum" frei.
Durchmesser 660 mm Höhe 310 mm |
Dann fand ich eine passende und
preiswert automatische Sat-Anlage.
Einen Platz auf UBELIX-4 war nicht einfach zu finden.
Oben auf dem Dach würde die Höhe unnütz erhöht und das "abfahren" wäre dort
vorprogrammiert. Also setzte ich sie über die Dachluke aufs Fahrerhaus.
Gestaltete die Konstruktion aber so, dass ich die Sat-Antenne nach außen
wegschwenken konnte wodurch die Dachluke weiterhin benutzbar war.
Die Schutzhaube ist aus recht dünnen Kunststoff. Also bei Buschfahrten
könnte es Probleme geben. Bisher ist alles gut gegangen und die Antenne
arbeitet schnell und zufrieden stellend. |
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Militärisches- Touristisches Aussehen unserer Fahrzeuge.
Überall in der Welt, wo man sich so Rumtreiben kann, gibt es andere
Regeln.
Mit meinem beigen UBELIX sind wir z.B. in den Ländern Nordafrikas leicht mit
einem der dortigen Militärfahrzeuge verwechselbar.
Das muss in den Städten nicht von Nachteil sein, wenn man nicht direkt als
Wohnmobil und Tourist erkannt wird hat auch seine Vorteile.
Um unseren UBELIX zu
entmilitarisieren wenn sinnvoll, hab ich einige gelbe Magnetstreifen mit,
die wenn ich z. B. in die Wüste fahre anbringe.
Denn dort sind echte Militär-Unimogs unterwegs, sodass uns das dortige
Militär verwechseln könnte mit eigenen Fahrzeugen, wie auch bereits einmal
geschehen. Was aber keinen negative Wirkung hatte.
Im südlichen Afrika soll
es helfen, wenn das Fahrzeug für einen Dieb etwas gefährliches beinhalten
könnte, wovor er sich fürchtet. Eine Gummischlange auf dem Armaturenbrett
ist da schon recht hilfreich.
Dieses Schild hält oft sogar bei normalen Polizeikontrollen die Herren auf
mehr Distanz.
Kann aber auch zu Nachfragen führen. War bisher aber nie negative.
Auch wen dort nur
gezielter Nonsens drauf steht, so gibt es optisch doch einen gute Warnung.
Achtung hier könnten
Schlangen sein und die könnten gefährlich für dich sein
Die Worte INSTITUT und
INTERNATIONAL verstehen viele auch in anderen Sprachen.
Daraus ergibt sich dann
eine eigene Interpretation, die zumeist dazu führt doch lieber nicht in
diesem Fahrzeug etwas suchen zu wollen, da dort etwas unbekanntes
bedrohliches sein könnte.
Womit das Ziel erreicht
ist, potenzielle Dieben zumindest zum Nachdenken zu bringen, ob es
nicht sinnvoller ist dieses Fahrzeug besser doch nicht zu betreten oder bei
einem schnellen Zugriff in das Unbekannte sich der Gefahr auszusetzen von
einer Internationalen Schlange gebissen zu werden.
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Also 2020 ist ein echt blödes Jahr.
Reise in die Westsahara und in die Wüste nach Marokko
im März endete auf einem Campingplatz südlich von Agadir.
Nach 10 Tagen schafften wir dann noch die Rückreise mit einem von der
Deutschen Botschaft organisierten Fähre.
Freunde, die meinten sie würden die nächste Fähre nehmen, die aber nicht
mehr kam, warteten 115 Tage auf die nächste Fähre zurück nach Europa.
Jetzt ist unser UBELIX-4 in der Garage eingemottet und wartet auf
bessere Zeiten.
UBELIX-2 steht sich in einer Halle in Windhoek die Reifen platt und
die Batterien erhalten auch nicht die nötige Pflege.
Ich hasse Corona.! Klaut uns ein Lebensjahr.
Wir eiern nun mit unser Fendt-Womo durch das noch
befahrbare Europa und dass,
wo ich immer arrogant auf die "Weiße Tupperdosen" herunter blickte aus
meinem Unimog.
Hab ihn dann nach unserer Norwegenreise wenigstens
etwas zu mir passender umlackiert. |
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Taktisches Zeichen für unser Geländewohnmobil-Unimog
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Unser" Kleiner UBELIX" |
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Dezember 2020 - 2021 Februar
Lock down ja - Lockdown nein und alle die für mich und
viele manchmal unlogischen Maßnahmen nervten und nahmen uns die Freiheit zu
Reisen.
Aber dann wurde Namibia zum - nicht mehr Risikogebiet- erklärt und wir
haben blitzschnell reagiert und saßen drei Tage später in einer
Eurowings-Maschine.
Es war so schön in der Wärme Afrikas zu landen.
Unser Unimog war zwar auf einer Starterbatterie etwas schwach aber startete.
Alles andere war wie immer.
Innen gab es kein Problem. Ubelix-2 stand in einer gut belüfteten
Halle und war so wie wir ihn verlassen hatten.
Ab nach Windhoek, Wasser erneuert, in einen fast
leerem Spar-Laden Lebensmittel und noch schnell zwei neue Batterien für
Starten und Wohnbereich gekauft.
Dafür nehme ich die einfachen Batterien mit 90AH. Die kosten nur 80 Euro und
halten immer so um die 4-5 Jahr.
Dann ab zu Freunden nach Kamanjab zum Oppi-Koppi
und dort in kleinem Kreis Weihnachten und Neujahr überlebt.
Dann weiter in die Einsamkeit des Himbagebietes
hoch bis an die Grenze zu Angola.
Reisen soll ja so sehr Corona verbreiten, so weiß es Merkel. Alle waren wir
mehrfach getestet auf dieser Reise und die wenigen ungetesteten waren ohne
näheren Kontakt in Entfernung am Unimog vorbeigezogen.
Für das für uns notwendige neue Carnet gab es eine großzügige Regelung und
ebenfalls für die Verlängerung von Visas von Freunden die mehr als drei
Monaten bereits im Land waren. Jeder Tourist war in Namibia willkommen und
durfte so lange bleiben wie er wollte.
Ach ja, technische Probleme gab es bei dieser Reise
nur mit dem Auswechseln der Batterien. Sonst nichts- It is a Unimog -
mussten allerdings mehrfach tanken
Wir blieben bis in den Februar.
Hier unser Video zur
Reise
Ende Oktober
2021
Ab nach Namibia.
Eine schöne alte Piste gefahren von Sessfontain aus nördlich hoch bis nach
Opowu. Ein echt schöne und anspruchsvolle Strecke.
Auf dieser Zour war ein Steyr und ein Unimg 1750 dabei. Der erste ist zu
schwer und hoch, der zweite ist zu hoch.
Aber alle haben wir die Strecke bewältigt.
Ubelix war der ausgewogenste, schnell, leicht, niedrig und wendig.
War für mich ein schöner Vergleich.
Zu den Epupa Wasserfällen und von dort östlich an der Grenze entlang.
Dann zurück nach Kamanjab
Dann in Swakopmund und Umgebung herumgehangen,
da es im Inland zu heiß wurde.
Anfang Dezember zurück nach Windhuek und mit dem Flieger nach Deutschland.
Kurz bevor wir in Quarantäne gemusst hätten wegen Omicron.
Man muß auch mal mGlück haben.
Auto wieder ohne jegliche Probleme gelaufen.
2022 April - Mai
Wo soll man nun noch hin? Also
wieder auf nach Namibia. Regenzeit diesmal stärker, aber immer wo wir gerade
waren ist kein Regen.
Technik läuft und läuft. Die Zeit vertrödelt wir zwischen Windhuek,
Sususvlei und Swakop. Nur 2000 km ingesamt gerappelt.
Links der Reifen zeigt Sägezahn Verschleiß. Die Stoßdämpfer sind undicht.
Sind noch die Ersten.
2022 Juni
Stoßdämpfer von Koni gekauft und per UPS zur Werkstatt meines Vertrauens
nach Windhuk geschickt.
2022 Juli
Angereist und erst mal die Stoßdämpfer montiert. Dies war bis auf den
vorderen linken kein Problem. Um den oberen Bolzen dort zu entfernen müsste
man das Fahrerhaus etwas kippen.
Gutes Zureden und einige feste Schläge machen es dann doch möglich.
Hinterlässt so einen cm entfernte Isolationsschicht, ist vertretbar.
Dann kamen Freunde und Familie die mich mit
gemieteten Toyotas begleiten wollten. Von Hentiesbay fuhren wir durch den
Flusss Huab Richtung Brandberg.
Bedingt durch die gute Regenzeit, war dort noch ein kleines Stück des
ansonsten trockenen Flusses noch etwas feuchter.
Na ja, und da fuhr ich dann rein. Nur knapp 10m
aber die reichten aus um meinen UBELIX festzusetzen.
Da war auch mit Sandblechen nichts zu machen. 20 cm Sand und dann war dort
nur noch Wasser.
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