Die Fahrt durch die Sahara zum Verlorenen See
Unser erster Reiseabschnitt begann in Douz und endete auch dort.
Koordinaten sind in
Grad-Minuten-Sek. angegeben
Bernd und Andre mit ihrem Toyota | Der Toyota ist so eingerichtet, dass Bernd und Andre darin übernachten können. Verbrauch: Normaler Verbrauch ist 12 Liter Bei wirklich starker Dünenfahrt: wie zum Verlorenen See 25 Liter/100 Wir stellten bei dieser Fahrt, bei allen unseren Fahrzeugen einen doppelt so hohen Verbrauch wie normal auf der Straße fest, Bei dem extremen Gelände, was wir zum Verlorenen See und zurück zu bewältigen hatten, muss man den doppelten Verbrauch als normal ansehen. Fehlkalkulierte Treibstoffmenge ist oft ein Grund das ein Ziel nicht erreicht wird. |
Simon, Tobias und Yogi mit ihrem Landrover |
Im Landy kann nur Simon im Wagen übernachten. Die beiden anderen, Jogi und Tobi bauen ein Zelt auf. Verbrauch: Normal 10 Liter in Wüste 20 Liter/100km |
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Wir kamen mit unserem Ubelix von Lloret de Mar und
nahmen die Fähre von Marseille nach Tunis. Auch in Douz regnete es noch einmal kurz am Abend. Am nächsten Tag riss die Bewölkung auf und die Sonne kam endlich durch. Auf dem Wüsten Campingplatz sagten uns andere Reisende, dass seit einigen Tagen kein schönes Wetter gewesen sei. Ubelix -Verbrauch: Normal 19l in Wüste bis 40 Liter/100km. Es waren ca. 370 km die nur in der Untersetzung und mit Allrad zu fahren waren. Da hätte der normale Tank und die zwei Kanister, also 200 Liter für ausgereicht. |
Peter und Sebastian mit UBELIX einem Unimog 435 |
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![]() Unsere Gruppe. Drei Fahrzeuge und sieben Personen. So unterschiedlich die Fahrzeuge auch sind. Im Gelände verhielten sie sich nahezu gleichwertig. ![]() Hier geht es locker so um die 30 Meter steil bergab was auf dem Foto nicht so richtig rüberkommt. Das erste mal waren wir noch etwas nervös aber schnell stellten wir fest, dass es absolut beherrschbare Abfahrten sind. Das warmeWasser kommt hier aus dem Boden
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Der kleine See in der abendlichen versinkenden Sonne.
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Wir fuhren von Douz in Richtung Ksar Ghilane
bis zum Cafe Desert. Gegenüber ist der letzte militärische
Posten in einem kleinen Fort untergebracht. Normalerweise geht es dort
zum Tembain rechts, oder südlich ab. Das ist aber einen
langweilige Holperstrecke, die um das auf der direkten Linie nach Kasar liegende Dünengebiet führt. Wir entschlossen uns ca. 20 km in den Dünengürtel zu fahren um dann nach Süden abzubiegen um östlich des Naturreservates Jebil zu gelangen und von dort der Piste zum Tembain zu folgen. Die Strecke bis dorthin war recht dünig und brachte uns den ersten Fahrspaß. In Tembain hielten wir am ersten Cafe und tranken uns eine kalte Cola. Wir hatten zwar auch Getränke mit, aber es nun mal Tradition den Cafes einen Besuch abzustatten. Je weitere wir von Douz entfernt waren um so teurer wurden die Getränke. Es ist immer wichtig vorher nach dem Preis zu erfragen. Im Cafes erhielten wir die ersten Informationen über die möglichen Strecken zum Verlorenen See. Ali, er spricht gut Deutsch, stimmte uns zu, dass der Beste Weg zum See der sei, den wir auch ausgewählt hatten. Vor dem Tembain in einem Bogen nach Osten und dann südlich runter zum See. Ca. 2 km vor dem Tembain ist der Einstieg im die Piste. Es führen eine Menge Spuren dort in diese Richtungen, die dann auch zumeist alle in der Piste zum See enden. Wenn man dann die Piste erreicht hat, das ist bei dem Koordinaten N 32°53,949 - E 9°10,644 dann kommt man recht zügig voran. Unsere Fahrzeit ist bis 16 Uhr limitiert. Dadurch hatten wir ausreichend Zeit um vor der Dunkelheit gegessen, Holz zu sammeln und uns auf den Abend einzustimmen. Die Piste bis zu unserem ersten Nachtlager, war anspruchsvoll aber für uns gut zu fahren . Am nächsten Morgen hatten wir direkt wieder einen Dünengürtel zu überqueren. Dort ist dann eine Stelle, wo es lang und steil abwärts (N 32°51,047 - E 9°14,105) geht und dann eine kurze Strecke steil wieder hinauf. Diese Stelle ist für die meisten Fahrzeuge nur in diese Richtung zu befahren. Wer vom See in Richtung Tembain fährt wird hier die Umfahrung suchen müssen. Überhaupt sind die Strecken zum Verlorenen See mehr als Einbahnstraßen zu betrachten. Auch auf den letzten Kilometern zum See sind einige Steilstücke die nur in eine Richtung befahrbar sind, nämlich abwärts. Als Rückweg kann nicht der gleiche Weg gewählt werden wegen der dann einseitigen langen Auffahrten. Jeder von uns hatte auf der Strecke so seine Probleme. Bei meinem UBELIX waren es zwei Passagen, wo er zur Seite abrutschte und mit bedenklicher Schräglage hängen blieb. Mit vorsichtigen Freischaukeln und unter zu Hilfenahme der Sperren wühlte er sich aber dann wieder in eine beruhigende waagerechte Position. Es ist ein recht kribbeliges Gefühl, wenn der Wagen so in Schräglage ist. Wir gewöhnten uns aber schnell daran, dass es eine normale Schräglage gibt, die mich früher bereits nervös machte und eine kritische. Normale Schräglagen gab es zu Haufe. Die kritischen gab es am ersten Tag zweimal dann hatten wir das Fahrtechnisch besser unter Kontrolle. Gegen Mittag des nächsten Tages erreichten wir den Verlorenen See. Koordinaten: N 32°35,631 - E 9°06,548 Es waren vier andere italienische Geländefahrer dort die von einem Unimog angeführt wurden. An einem fast neuem Landrover TD4 war das Differential an der Hinterachse zerbröselt und man baute den Bruch der Zahnräder soeben aus. Es ist ein denkbar ungünstiger Platz für solch einen Schaden. Wir nahmen ein Bad in der warmen Quelle und spülten den Sand der vergangenen Tage ab. Am abendlichen Lagerfeuer feierten wir unsere problemlose und nur zwei Tagen schnelle Anfahrt zum See. Wir bestellten noch bei den Campleuten für die nächsten Tage vierzehn Brote und labten uns an den letzten Bierdosen. Am Morgen entschieden wir uns den direkten Weg vom See zum Tembain zu nehmen. Zu Anfang gab es dort noch eine Spur, aber wir verloren bereits nach einigen hundert Meter die Spur und mussten uns unseren eigenen Weg suchen. Das war nicht immer einfach und mehrfach hielten wir an und erkundeten zu Fuß das vor uns liegende Gelände. Wir schafften an zwei Tagen von 10 Uhr am Morgen bis um 16 Uhr schlappe 33 KM. Das war echtes Geländefahrt und fast nur im dritten oder vierten Gang zu bewältigen. Ohne jegliche Piste. Immer wieder in Talkessel steil hinab und auf der anderen Seite einen Aufstieg über die Dünen finden. Auch muss ich erwähnen, das vom See zum Tembain die Routen alle für nur eine Richtung ausgelegt sind. Die langen Abfahrten sind nur von sportlichen Motorradfahrern zu erklimmen. Am Abend kam ein starker Wind auf und es wurde schnell recht kühl. Als das gefundene Holz am Lagerfeuer verheizt war, verbrannten wir noch allen brennbaren Müll. Wir hinterlassen grundsätzlich nichts in der Wüste. Vergraben ist sinnlos, da der Müll nicht vermodert. Auch der Toilettengang sollte in der Natur außer den Excrementen nichts hinterlassen. Deshalb gehört neben dem Toilettenpapier ein Feuerzeug zur Ausstattung. Nach der Benutzung wird damit das Toilettenpapier abgefackelt. Abends ist es dann windig und kühl. Unser Zusammensein am Lagerfeuer löst sich deshalb bereits gegen 20 Uhr auf. Jeder krabbelt in seinen Schlafsack und um 21 Uhr ist nur noch ein vereinzeltes Schnarrchen zu vernehmen. Es waren einige Gruppen die wir in Douz trafen an der Anfahrt zum Verlorenen See gescheitert. Quad-Fahrer wegen Ausfall von zwei Fahreugen einer Gruppe von sechs. Drei Motorradfahrer, davon hatte einer einen Sturz der ihm leichte Knieprellungen einbrachte und ein Weiterfahren verbot. Zwei von drei Mercedes G scheiterten bereits an den steilen Dünen bei der Anfahrt zum See. Die Strecke zurück vom Verlorenen See zum Tembain hat es in sich. |
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Die Rückfahrt zum Tembain. Hohe Dünengürtel und dann kamen wir an die erste vieler Abfahrten von den Dünen herunter in
die Talkessel. Aber ab der dritten Abfahrt macht der Nervenkitzel bereits richtig Spaß. |
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Direkt in der ersten Talsenke
nach einer spektakulären Abfahrt habe ich mich dann mit meinem UBELIX das erste
mal so festgefahren, dass ich unseren UBELIX nur noch mit Sandbrettern aus dem Sand
befreien konnte. Es war dieser tiefe leicht nasse Sand der mir zum Verhängnis wurde. Im fünften Gang in den Sand hinein und beim zurückschalten dummerweise in den sechsten geschaltet und schon stand das Gefährt still und ließ sich nur noch bei jedem Versuch heraus zu kommen tiefer in den Sand verbuddeln. Eindeutig mein Fahrfehler. Dafür durfte ich dann auch nachher die Sandbleche in dem weichem Melm wieder ausgraben. |
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Den Toyota mit seinen Blattfedern hinten und dem langen Radstand erwischte es an den Kuppen einige mal. Der Landrover mit seinem kurzen Radstand hatte nur einmal dieses Problem. |
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Die Rückfahrt vom Verlorenen See endete direkt am Camp Mars am
Tembain. Von hier aus fuhren wir zum Jebil und von dort weiter westlich in Richtung der Sandrosen. Zu erst geht es über eine steinige Ebene wo man mit einer langen Staubfahne dahinjagen kann. Wir fuhren südlich an einem Militärposten vorbei als sich von dort in schneller Fahrt ein Unimog in gleicher Fahrtrichtung näherte und uns wurde klar, dass er eine Linie fuhr die mit uns zusammentreffen würde. Ein Hammer mit Lafettenaufsatz folgte ihm im Abstand. Wir stoppten und stiegen aus. Der Unimog kam zu uns und ein Offizier stieg aus, grüßte uns mit Handschlag und erkundigte sich wohin wir wollten. Der Hammer stand in Lauerstellung so hundert Meter von uns entfernt mit besetztem MG. Nachdem die Pässe kontrolliert waren wünschte man uns gute Weiterfahrt. |
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Bis zu den Sandrosen ist aus
dieser Richtung einiges an kleinen und größeren
Dünengürteln zu überqueren. Etwas bedrohlich waren für uns die zwei Schotts mit ihrem feuchtnassen leicht pampigen Sand die man nur mit viel Geschwindigkeit und Kraft durchfahren kann ohne stecken zu bleiben. Die haben mich etwas genervt denn in diesem feuchten Sand war ich ja bereits stecken geblieben. Immer schön am Rand entlang und wenn es zu nass wurde
schnell wieder in die Dünen geflüchtet war die Devise. |
Von dort unternahmen wir noch eine zweitägige Fahrt
querbeet nach Ksar Ghilane. Dort war nicht viel los. Wir hatten den
Warmwasser Spot für uns alleine. Dann ging es nach 10 Tagen wieder Richtung Heimat. |
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Der Dieselpreis lag bei 1,26 Dinar Für einen Euro gab es 2,18 Dinar Ins gesamt mussten wir feststellen das nur mäßiger Verkehr in der Wüste war. Insgesamt wühlten dort maximal 20 Fahrzeuge herum die wir immer wieder mal irgendwo trafen. Auch auf dem Markt in Sfax waren wir die einzigen Touris die sich dort aufhielten. Die Tunesier beklagten sich oft, dass sie wegen der unsicheren Lage in ihren Nachbarländern einen starken Einbruch des Tourismus zu verzeichnen hätten. Uns fiel auf, dass eine verstärkte Polizei und Militärpräsens besonders im Süden im Bereich der Wüste vorhanden ist. Die war aber niemals lästig. Als wir bei Ksar Ghilane in der Wüste campten folgte die örtliche Polizei unseren Spuren zweimal. Als sie dann wussten wo wir campten, grüßten sie freundlich und verschwanden wieder. Wir hatten nie das Gefühl von Unsicherheit.
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Das Wetter Bei der Anfahrt im Norden Tunesiens ungewöhnlich regnerisch. Aber ab dem ersten Tag in Douz änderte sich alles. Blauer Himmel und Sonnenschein. Temperatur so um die 22 °. Abends je nach Wind kalt oder noch eben so das wir draußen noch sitzen konnten. Übernachtungen Auf der Strecke von Tunis nach Douz
ca. 500Km) liegt ein sauberer Campingplatz auf halber Strecke bei Sfax am Meer. |
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Hier noch einige Fotos von unserer Reise. |
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